Hunde erkunden ihre Umwelt mit der Nase und es gibt vieles was aus Hundesicht erkundenswert ist. Insekten üben eine starke Anziehungskraft auf die meisten Hunde aus. Weil Hunde sich dem Insekt vorwiegend mit der Nase nähern, treten dort auch die meisten Stiche und Bisse auf. Nichts desto weniger sind benachbarte Körperstellen wie Augen, Ohren und auch die Pfoten ein häufiges Ziel solcher Insektenattacken. 

Der Stich von Bienen, Wespen und Hornissen kann für Hunde sehr unangenehm sein. Bei Tieren, die allergisch reagieren ist eine sofortige Hilfe wichtig und kann lebensrettend sein. 

So leisten Sie richtig Erste Hilfe bei einem Insektenstich

  1. Erkennen Sie möglichst schnell, dass Ihr Hund gestochen wurde. Hunde müssen beim Stich nicht jaulen. Sie können auch einfach plötzlich an einer Pfote kauen oder mit der Pfote im Gesicht reiben. Auch ungewöhnliche Schwellungen am Körper können auf Insektenstiche hindeuten.
  2. Identifizieren Sie das Insekt. Suchen Sie in der unmittelbaren Umgebung nach Insekten.
  3. Bei Bienenstichen sollten Sie den Stachel entfernen. Bienen sind die einzigen Insekten, die ihren Stachel beim Stich verlieren. Dank Widerhaken hängt dieser meist fest in der Haut und damit kann sich Bienengift immer weiter verteilen. Eine gute Möglichkeit diese Stacheln zu entfernen ist mit einer Bankkarte über die betroffene Stelle zu kratzen, bis sich der Stachel löst (was meist recht schnell geht). Bienenstachel sollten nicht mit Pinzetten entfernt werden, denn dabei kann der Giftsack gequetscht werden, was den Austritt von mehr Gift bewirkt. — Wespen und Hornissen hinterlassen keinen Stachel.
  4. Einstichstelle Behandeln. Der Einstich kann mit haushaltsüblichen Salben (z.B. Bepanthen) behandelt werden. 
  5. Schwellung reduzieren. Ein Eispack für etwa 10 Minuten auf die betroffene Stelle halten. Für großflächigere Bereiche ist ein kühles Handtuch ratsam.
  6. Notfallmedikament bei bekannter Allergie. Sollte Ihr Tier eine bekannte Überempfindlichkeit gegen bestimmte Insekten haben, dann verabreichen Sie unmittelbar das Notfallmedikament. 
  7. Hund beobachten. 30-90 Minuten nach einem Stich sollte der Hund nicht aus den Augen gelassen werden. In dieser Zeit ist das Auftreten für schwere allergische Reaktionen am wahrscheinlichsten. 

Wann müssen Sie mit einem Insektenstich zum Tierarzt?

Wie manche Menschen reagieren auch einige Hunde allergisch auf Insektenstiche oder -bisse. Das Ausmaß der Reaktion kann sich stark unterscheiden. Solche Reaktionen treten in den meisten Fällen innerhalb von 20 Minuten auf, selten erst nach einigen Stunden. Eine wirklich starke Reaktion (medizinisch Anaphylaxie genannt) kann sogar tödlich sein.

Anzeichen solcher Überempfindlichkeiten sind:

  • Starke Schwellung an Kopf und Hals, die auch die Atmung einschränken können. Kopf und Hals können anschwellen, auch wenn der Stich nicht dort erfolgt ist.
  • Nesselsucht. Als Nesselsucht bezeichnet man knotige Schwellungen unter der Haut. Sie verursachen starken Juckreiz und erinnern von ihrer Form an Knöpfe unter der Haut. 
  • Eingeschränkte Atmung. Sobald ein Hund nach einem Insektenstich Probleme mit der Atmung zeigt muss sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.
  • Starker Speichelfluss. Starker Speichelfluss ist meist ein Zeichen für eine zunehmende Schwellung des Halses, die das Abschlecken von Speichel unmöglich macht. 
  • Erbrechen und Durchfall. Selbst leichtes Erbrechen und etwas breiiger Kot können Anzeichen für ein lebensbedrohliche Probleme sein. 
  • Bewusstseinsstörungen und Orientierungslosigkeit. Schwankender Gang, Stolpern und Abgeschlagenheit sind Hinweise auf eine bereits weiter fortschrittene Problematik. Jetzt muss schnellstens eine lebensrettende Behandlung erfolgen.
  • Krampfanfälle. Wenn Sie Krampfanfälle beobachten können schwebt Ihr Hund in akuter Lebensgefahr. Hier muss unverzüglich gehandelt werden um das Leben zu retten. 

Die schnelle Behandlung kann das Leben Ihres Hundes retten. Dabei werden Mittel zur Milderung der Allergischen Reaktion und Infusionen verabreicht. Medikamente, die dabei eingesetzt werden können sind Antihistaminika, Kortison und Adrenalin. Durch das Verabreichen von Infusionen wird der Kreislauf stabilisiert und ein tödlicher Schock vorgebeugt. Nach einem allergischen Geschehen muss mit etwa 1-2 Tagen Klinikaufenthalt gerechnet werden. Dabei wir auch die Organfunktion (vor allem der Nieren) überwacht. Bei der Entlassung erhalten Sie üblicherweise ein Rezept für eine Notfallspritze, die Sie im Notfall selbst geben können.