Ein großer Anteil unserer Katzen leidet an Zahnschmerzen. Katzen zeigen ihren Schmerz meist spät. Doch die sogenannte FORL geht mit erheblichen Schmerzen einher und sollte konsequent behandelt werden.

Was bedeutet FORL?

Feline odontoclastic resorption lesion (FORL) sind eine häufige Erkrankung der Zähne (20-75%) von Katzen über 4 Jahren. Bei dieser Erkrankung werden die äußere Fläche der Zahnwurzeln und die Wurzeloberfläche langsam aufgelöst (beziehungsweise resorbiert). Die genaue Ursache für diese Erkrankung ist bislang nicht gefunden worden. Bei vielen Katzen fallen die Zähne im Endstadium aus. FORL  wird auch fälschlich als Katzenkaries bezeichnet. Bei Karies und FORL handelt es sich um unterschiedliche Erkrankungen. Karies wird durch Bakterien hervorgerufen, FORL nicht.

Welche Symptome treten bei FORL auf?

  • Katzen mit FORL zeigen typische Symptome wie
  • Zähneklappern
  • Empfindlichkeit beim Essen und Kauen (z.B. Futter fällt auf einer Seite des Maules heraus)
  • stark speicheln
  • gerötetes Zahnfleisch

Dies zeigt starke Zahnschmerzen an. Bei der Untersuchung wird der Tierarzt bereits fehlende Zähne identifizieren und Zähne bei denen Kronenteile fehlen. An Stellen wo Kronenteile fehlen wächst Zahnfleisch darüber und ist als roter Punkt sichtbar. Zähne im frühen Stadium einer FORL können nicht in der normalen Untersuchung erkannt werden. Die Erkrankung ist noch auf die Zahnwurzel alleine beschränkt. Sie kann nur auf Röntgenbildern erkannt werden. Einige Katzen zeigen trotz massiver Veränderungen keine klinischen Symptome. 

Welche Untersuchungen sind notwendig?

Nur die Läsionen im Endstadium betreffen auch die Zahnkrone und können bei der klinischen Untersuchung identifiziert werden. Alle anderen Läsionen benötigen eine Röntgenaufnahme um entdeckt zu werden. Wegen des hohen Prozentsatzes an Katzen, die von der Erkrankung betroffen sind sollten Katzen ab dem 4. Lebensjahr bei der Zahnsteinentfernung regelmäßig durch Röntgenaufnahmen auf diese Erkrankung untersucht werden. Gerade bei Zahnfleischwucherungen ist durch das Röntgen eine Abgrenzung zur Zahnfleischentzündung gut möglich. 

Verschiedene Formen von FORL

FORL kann sich durch verschiedene Forme äußern (Typ 1, 2 und 3). Man unterscheidet sie anhand ihrer Resorptionseigenschaften beziehungsweise an der "Auflösungsweise" des Zahns. Diese können durch das Zahnröntgen diagnostiziert werden. Die Einteilung ist wichtig für die Therapie des Zahns (also wichtig für den Tierzahnarzt), macht jedoch für die Katze nach dem Zähneziehen keinen Unterschied. Es können verschiedene Formen bei der selben Katze auftreten. 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Es wird davon ausgegangen, dass FORL eine schmerzvolle Erkrankung darstellt. Jede betroffene Katze sollte daher behandelt werden. Eine ursächliche Behandlung ist nicht möglich, daher bleibt lediglich das Ziehen des betroffenen Zahns.

Prognose bei FORL

Die Prognose nach Extraktion oder Kronenamputation ist gut. Die Katzen sind schnell schmerzfrei. Viele Katzenhalter berichten nach dem Eingriff, dass ihre Katze deutlich lebhafter geworden sei. Manchmal erkennt man erst dann wie stark die Schmerzen die Katze beeinträchtigt haben.

Einmal betroffene Katzen tragen die Veranlagung weitere Läsionen zu entwickeln. Jährliche Kontrolluntersuchungen als sind wichtig um frühzeitig einzugreifen und der Katze so Schmerzen zu ersparen. 

Autor: Anna-Maria Korte