Wer denkt, dass er seiner Katze bedenkenlos Schwarzkümmelöl verabreich kann, der sollte jetzt unbedingt weiter lesen!

 

Was ist Schwarzkümmel?

Der echte Schwarzkümmel (Nigella sativa) ist eine Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Beim Schwarzkümmel handelt es sich nicht um eine Art von Kümmel oder Kreuzkümmel, wie gelegentlich vermutet. Die Samen haben starke Ähnlichkeit mit Sonnenblumenkernen und besitzen einen charakteristischen Geschmack. 

Schwarzkümmelöl wurde bereits im alten Ägypten zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Die alten Ägypter nutzten es bei Magen-Darm-Problemen, Hautproblemen, Kopfschmerzen und vielem mehr. Für sie war Schwarzkümmelöl ein Allheilmittel. 

 

Was kann Schwarzkümmelöl wirklich?

Selbst in unserer modernen Welt erfreut sich Schwarzkümmelöl eine hohen Beliebtheit. Die Wissenschaft konnte bestätigen, dass das Öl entzündungshemmende Eigenschaften hat ohne dabei starke Nebenwirkungen zu verursachen. Es hat sich in zahlreiche Studien als unterstützend bei diversen Entzündungen herausgestellt und konnte sogar bei Allergien helfen. Zudem ist Schwarzkümmelöl reich an Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren. Kein Wunder also, wenn einige Menschen auf die Idee kommen ihrer Katze das Öl zu verabreichen.

 

Darf ich meiner Katze Schwarzkümmelöl geben?

Einfache und knappe Antwort - NEIN!

Katzen fehlen wichtige Enzyme um im Öl enthaltenen Stoffe (unter anderem Terpene) hinreichend abzubauen. Der Abbau läuft nur sehr langsam ab. So können auch kleine Mengen des Öl, über einen ausreichend langen Zeitraum verabreich zu Vergiftungssymptomen führen. Ähnlich wie bei anderen ätherischen Ölen kann es zu Leberschäden kommen. Die giftige Wirkung wurde bislang nicht explizit in Studien gezeigt. Doch solange es ebenso keine Studien zur Unbedenklichkeit gibt, können wir nur dringend vor der Verwendung warnen. Rein von den Inhaltsstoffen ist das Öl In der Lage einer Katze schwere Leberschäden beizubringen. Bei trächtigen Tieren kann Schwarzkümmelöl sogar einen Abort auslösen (unabhängig davon ob Hund oder Katze).

Ätherische Öle

Wer mit einer Katze im Haushalt lebt, der sollte auf ätherische Öle tunlichst ganz verzichten. Aromadiffuser können bereits ausreichen um die Leberwerte einer Katze ansteigen zu lassen. Die Anwendung von ätherischen Ölen im Fell der Katze oder gar im Futter ist nicht empfehlenswert. Bei einer Überdosierung (wir sprechen von Mengen ab 1 Tropfen) kann es zu Vergiftungserscheinungen und sogar Todesfällen kommen. 

 

Mögliche Vergiftungssymptome

Anzeichen einer Vergiftung mit ätherischen Ölen sind:

  • Magen-Darm-Beschwerden - Erbrechen und Durchfall)
  • Neurologische Ausfälle - Zittern, Koordinationsstörungen, Krämpfe, Übererregbarkeit, Teilnahmslosigkeit, Koma
  • Atemwegsprobleme - Husten, Niesen, Schweratmigkeit
  • Hautreaktionen - Entzündung mit Rötungen und Schwellungen
  • Leberversagen - gelbe Schleimhäute an Auge und Maul (ggf. Gelbfärbung der Haut), Erbrechen
  • Nierenversagen - vermehrtes Trinken, Apettitverlust, Gewichtsabnahme

 

 

 

Autor: Tierärztin Frau Korte