Professor Dr. Ernst Moro erfand im Jahre 1908 diese Möhrensuppe. Mit seiner moroschen Karottensuppe konnte er die Kindersterblichkeit bei Durchfällen um 50 % senken. Die Suppe ist so gut verträglich, dass sie auch bei Hunden und Katzen eingesetzt werden kann. 

Zubereitung 

  • Schälen Sie 500g Karotten und schneiden Sie diese in mittelgroße Stücke. 
  • Geben Sie einen Liter Wasser in einen Topf und bringen Sie es zum Kochen. 
  • Geben Sie die Möhren hinzu und lassen Sie die Suppe für mindestens eine Stunde (besser 1 1/2 Stunden) bei niedriger Hitze auf dem Ofen simmern. 
  • Nach einer Stunde wird die Suppe unter Zugabe einer kleinen Prise Salz püriert und wieder auf die Menge von einem Liter aufgefüllt.

Die Suppe sollte mehrmals täglich in kleinen Mengen (einige Milliliter) aufgenommen werden. Die häufige Verabreichung kleiner Mengen (zum Beispiel alle 5 Minuten 10 ml bei einem 10 kg schweren Hund) kann zu einer raschen Besserung von Durchfallleiden beitragen. Die Farbe der Möhren spielt im Übrigen keine Rolle für die Zubereitung der moroschen Karottensuppe. 

In dem Rezept oben wurde der Salzgehalt gegenüber dem Originalrezept reduziert, da Hunde und Katzen sehr empfindlich auf einen erhöhten Salzgehalt reagieren. Dauerhafte Salzgaben sind in der Lage den Blutdruck langfristig zu beeinflussen und so Nieren und Herz zu schädigen - wie beim Menschen auch. 

Behandlungsmöglichkeiten

Die morosche Karottensuppe ist geeignet um Durchfall und Blähungen bei Mensch und Tier zu behandeln. Die Suppe hat präbiotische Inhaltsstoffe und eignet sich daher zur Behandlung und Vorbeugung von Imbalance der Darmflora. Sie ist dementsprechend auch bei Krankheiten einsetzbar, die im Zusammenhang mit der Darmflora stehen (zum Beispiel IBD, Giardien, Blähungen und viele mehr). Bei Patienten mit IBD kann die Suppe auch dauerhaft mehrmals täglich angeboten werden. 

Die Suppe kann auf Vorrat gekocht werden und zum Beispiel in Eiswürfel-Behältern eingefroren werden. So lässt sich die Suppe portionsweise wieder auftauen und füttern. 

Die lange Kochzeit der Suppe schlüsselt die für reine Fleischfresser (wie Katzen) schwer verdauliche Inhaltsstoffe auf. So können auch Katzen die Suppe gut verdauen, während ungekochte Möhren häufig zu Verdauungsproblemen führen (zum Beispiel Durchfälle und Blähungen). 

Warum die Morosche Karottensuppe wirkt

Wichtig ist dabei die korrekte Zubereitung der moroschen Karottensuppe, da erst nach einer längeren Kochzeit (von mindestens einer Stunde) spezielle Zuckermoleküle, sogenannte Oligosaccharide entstehen.

Die Morosche Karottensuppe kann durchfallbedingte Natrium- und Kalium-Verluste ersetzten. Zudem enthält sie eine Menge freier Zuckermoleküle wie Glukose und Saccharose, die eine optimale Natrium- und Wasser-Aufnahme im Dünndarm ermöglichen. Die zubereitete morosche Karottensuppe enthält ebenfalls geringe Mengen an Phosphat, Kalzium, Schwefel und Magnesium. In den Karotten enthaltenes Pektin (ein Faserstoffe aus pflanzlichen Zellwänden) kann eine entzündete Darmwand beruhigen. 

Während des Kochvorgangs bildet sich eine Zuckerverbindung, die sich an die Darmwand heften kann und so diese Andockstelle für schädliche Bakterien blockiert. In einer 2009 publizierten Studie konnten mit der moroschen Karottensuppe sogar Durchfälle therapiert werden, die durch antibiotika-resistente Bakterien hervorgerufen wurde. 

Die Suppe ist daher empfehlenswerter als Zucker-Elektrolyt-Getränke, die von der Industrie zur begleitenden Behandlung von Durchfällen angeboten werden. 

Morosche Karottensuppe und Giardien

Es existieren keine Studien über die Wirksamkeit der moroschen Karottensuppe bei Giardienbefall. Es lässt sich derzeit nicht belegen, dass die enthaltenen Zuckermoleküle an die Darmwand binden. Dies bleibt zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation. Es ist jedoch sehr gut möglich, dass die Suppe bei einer Giardien Infektion hilfreich ist. Die morosche Karottensuppe pflegt die gesunde Darmflora. Ein seit langer Zeit bekannter Weg, Giardieninfektionen zu behandeln ist die Stärkung der gesunden Darmflora. Wann und ob ein Giardienbefall behandelt werden muss, das sollte immer ein Tierarzt entscheiden. Fakt ist, dass ein positiver Kottest auf Giardien-Antigen allein keinen Anlass zur Behandlung darstellt. 

Dass die Fütterung der Suppe 30 Minuten vor einer anderen Mahlzeit erfolgen muss, ist ebenso wenig wissenschaftlich belegt. 

Lesen Sie hier einen ausführlichen Bericht über Giardien.