Babesiose ist eine durch Zecken übertragene Erkrankung, die durch einzellige Parasiten - die Babesien - übertragen wird. Babesien kommen weltweit vor,  Süd- und Zentraleuropa sind jedoch am stärksten betroffen. Die Parasiten befallen die roten Blutkörperchen, infolgedessen es zur Zerstörung kommt. An der daraus resultierenden Blutarmut können Hunde sogar versterben.

Wie erfolgt die Ansteckung?

Die Hauptansteckungsquelle stellen Zeckenbisse dar. Sehr selten können Babesien auch von Hund zu Hund über Bisswunden übertragen werden. Es liegen Hinweise vor, dass auch eine Übertragung im Mutterleib erfolgen kann. Die Übertragung mit kontaminierten Bluttransfusionen ist ebenfalls möglich. Die Zecken benötigt in der Regel 24 Stunden um Babesien auf einen Hund zu übertragen. 

Wie äußert sich ein Babesiose beim Hund?

Hunde können unter einer fülle von Symptomen leiden, die vom akuten Kreislaufzusammenbruch mit Schockgeschehen durch starken Blutverlust bis hin zu einer langsam fortschreitenden Infektion ohne erkennbare Symptome, reichen können. Typischerweise zeit sich jedoch ein akuter, schwere Verlauf der Babesiose. Besonders charakteristisch ist dabei:

  • Abnormal dunkle (bräunliche) Verfärbung des Urins
  • Fieber (bis zu 42°C)
  • Schwäche
  • Blasse Schleimhäute
  • Lymphknotenschwellung
  • Vergrößerte Milz

Im Blut lassen sich häufig Auffälligkeiten feststellen, die eine Infektion mit Babesien nahelegen. Darüber hinaus können andere Symptome ebenfalls durch Babesien ausgelöst werden. Dazu gehören:

  • Gerinnungsstörungen
  • Nasenausfluss
  • Atemnot
  • Halsentzündungen
  • Magenschleimhautentzündungen
  • Muskelentzündungen
  • Lähmungen
  • Epileptische Anfälle
  • Bewegungsstörungen
  • Akutes Nierenversagen
  • Blutiger Durchfall
  • Abmagerung
  • Gelbsucht

Wie kann die Babesiose diagnostiziert werden?

Vor einigen Jahren war der direkte Nachweis der Babesien im Blutausstrich die zuverlässigste Methode. Heute sind andere Untersuchungen möglich und bieten eine höhere Sicherheit. Besonders sicher ist der Nachweis von Babesien-DNA im Blut (mittels PCR Untersuchung). Nichts desto weniger hat diese Untersuchung die mikroskopische Blutuntersuchung nicht verdrängt. Denn im Gegenteil zur PCR kann das Blut in jeder Tierarztpraxis sofort untersucht werden. Die Methode bietet im akuten Krankheitsfall eine gute diagnostische Empfindlichkeit. Wichtig ist, dass das verwendete Blut nicht aus der Vene entnommen werden sollte. Die höchste Konzentration an Babesien findet sich im Endgebiet der Blutgefäße, den sogenannten Kapillaren. Daher ist das „Anritzen“ kleiner Blutgefäße an Ohrmuschel oder Schwanzspitze ratsam. 
Auch wenn im Blutausstrich Babesien nachweisbar sind, sollte zusätzliche eine PCR-Untersuchung erfolgen. Mittels PCR lässt sich die Art genauer bestimmen, was Konsequenzen für die Therapie und Prognose mit sich trägt. 

Wie wird Babesiose behandelt?

Der einzige in Europa zur Behandlung der Babesiose zugelassene Wirkstoff ist Imidocarb. Das Medikament wird zwei Mal im Abstand von 2 Wochen gespritzt. Dieser Wirkstoff wirkt vorwiegend gegen eine bestimmte Babesienart (Babesia canis). Die anderen Babesienarten (Babesia gibsoni und annae) lassen sich davon ehr wenig beeindrucken. Für diese Babesienarten ist einen 4-Wöchige Behandlung mit Doxycyclin, einem Antibiotikum notwendig. Die weiteren Maßnahmen müssen symptomatisch erfolgen, um den Patienten bestmöglich zu stabilisieren. 

Wie stehen die Überlebenschancen für meinen Hund bei einer Babesiose?

Die Prognose für einen Hund bei dem akute Babesiose festgestellt wird, ist schlecht. Hundehaltern muss erklärt werden, dass auch nach der Behandlung die meisten Hunde dauerhaft infiziert bleiben. Einige dieser Hunde können, auch noch nach Jahren einen Rückfall erleiden bzw. die Erkrankung in ihrer Umgebung verbreiten. Daher dürfen Hunde, die einmal an Babesiose erkrankt sind niemals Blut spenden. 

Wie schütze ich meinen Hund vor Babesiose?

ZECKENSCHUTZ!!!

Das Risiko einer Infektion ist durch eine wirksame Zeckenprophylaxe stark reduziert.
Chemoprophylaxe

Das ebenfalls zur Behandlung verwendete Mittel Imidocarb kann auch zur Vorbeugung verwendet werden. Es ist in keinem Fall ein Ersatz für die Zeckenabwehr, da es mit deutlich höheren Nebenwirkungen behaftet ist. Es muss zum Zweck der Vorbeugung einigen Stunden vor Einreise gespritzt werden und schützt dann für ca. 4 Wochen vor schweren Folgen, nicht aber vor einer Infektion.