Herzwürmer sind einer ernsthafte und potentiell tödliche Erkrankung. Sie werden durch Mücken direkt in die Blutbahn des Hundes übertragen. Der Herzwurm (Dirofilaria immitis) siedelt vor allem im Herzen und den großen Blutgefäßen. Dort kann ein erwachsener Wurm bis zu 5 Jahre leben. Sein Nachkommen, auch Mikrofilarien genannt, gibt er in den Blutstrom ab. 

Wie kann sich mein Hund mit Herzwürmern anstecken?

Herzwürmer werden von Stechmücken übertragen. Dabei ist der Wurm nicht wählerisch, er kann durch mehr als 30 verschiedene Mückenarten übertragen werden. Die Würmer können sogar auf den Menschen übertragen werden, entwickeln sich aber meist nicht bis zum erwachsenen Wurm. 
Entscheidend für die Übertragungshäufigkeit des Herzwurms sind Umweltfaktoren, wie Temperatur und Mückendichte, sowie auch die Anzahl infizierte Hunde (in Deutschland durch ungetestete Importtiere leider steigend). 
Die Infektion von Hund zu Hund ist nicht möglich, weil eine Zwischenform die Entwicklung in einer Mücke notwendig macht.

Was sind die Anzeichen einer Herzwurmerkrankung beim Hund?

Nach der Infektion kann es einige Jahre dauern bis sich erste Anzeichen der Erkrankung zeigen. Daher wird eine Herzwurminfektion hauptsächlich bei Hunden zwischen 2-8 Jahren erkannt. 
Der erwachsene Herzwurm verursacht eine Verstopfung des Herzens und der Hauptgefäße des Körpers. Er behindert so die Herzklappentätigkeit und damit die Pumpfunktion des Herzens. Das Herz kann so die Organe nicht mit ausreichend Sauerstoff versorgen. Eine schlechte Funktion von Lunge , Leber und Niere ist die Folge. Die Symptome sind oft Abhängig von der Anzahl an erwachsenen Würmern und dem Schaden, den sie verursachen. Die häufigsten Anzeichen für erwachsene Würmer umfassen:

  • Trockener Husten
  • Kurzatmigkeit
  • Schnelle Erschöpfung
  • Nervosität
  • Lustlosigkeit
  • Ohnmachtsanfälle
  • Orientierungslosigkeit

Leider sterben einige infizierte Hunde unvorhersehbar und plötzlich bei körperlicher Aktivität oder Erregung.
Mikrofilarien, die Nachkommen der großen Herzwürmer, zirkulieren im Blutkreislauf. Sie sind etwas gleich groß wie die kleinsten Blutgefäßen, daher können sie diese verstopfen. Eine verminderte Sauerstoffabgabe im Gewebe ist die Folge. So zerstören Mikrofilarien peu a peu das Gewebe, meist von Lunge, Leber und Niere. 

Wie wird der Herzwurm beim Hund festgestellt?

Bei Hunden mit klinischen Anzeichen einer Herzwurmerkrankung oder nach Aufenthalten in Risikogebieten, kann das Blut auf Mikrofilarien untersucht werden. Wichtig ist, dass die Blutprobe zum Nachweis mit Vorzug Abends abgenommen werden sollte, weil sich in den Abendstunden mehr Mikrofilarien im Blut befinden. In ca. 30% der Fälle fällt dieser Test negativ aus, obwohl der Hund mit Herzwürmern infiziert ist. Ein spezifischer Test gegen die ausgewachsenen Würmer kann in diesen Fällen Aufschluss bringen. 

Wie können Herzwürmer vorgebeugt werden?

Die sicherste Vorsorge ist den Hund nicht in Risikogebiete mitzunehmen. Keine Schutzmaßnahme hat eine 100%ige Wirkung, so dass Infektionen auch mit entsprechenden Schutzmaßnahmen vorkommen können. Mittel zur Vermeidung von Mückenstichen sollten gleichzeitig mit der Anwendung von Mitteln erfolgen, die Mikrofilarien abtöten können (Wirkstoffe wie Ivermectin, Selamectin, Milbemycinoxim, Moxidectin). Auf diese weis kann eine Infektion mit Mikrofilarien nicht verhindert werden, diese werden jedoch abgetötet bevor es zum entstehen der erwachsenen Herzwürmer kommt. 

Wie werden Herzwürmer behandelt?

Vor Beginn der Therapie muss der Schweregrad der Infektion abgeschätzt werden. Dazu wird nach Veränderungen der Lunge und des Herzens geschaut. Die dann folgende Therapie setzt sich aus verschiedenen Medikamenten zusammen, die zu Ziel haben die erwachsenen Herzwürmer zu töten. Die Behandlung ist nicht ohne Risiko und kann durch das unkontrollierte Abschwemmen von Würmern zu Thrombosen führen. Strikte Boxenruhe ist daher für mindestens 2 Wochen einzuhalten, im Anschluss sollten noch 2 Wochen Leinenzwang eingehalten werden. Sollten sich viele Würmer in der rechten Herzkammer befinden kann es zu massiven Symptomen kommen, in diesen Fällen ist die operative Entfernung der Würmer anzuraten.

Wie ist die Prognose?

Werden Mikrofilarien abgetötet, bevor sich erwachsenen Herzwürmer entwickeln konnten, ist die Prognose ausgezeichnet. Ist es jedoch bereits zu erwachsenen Herzwürmern gekommen hängt die Prognose stark von der Befallsstärke ab. Je hochgradiger der Befall, desto häufiger kommen Todesfälle auch im Zusammenhang mit der Therapie vor.