Ehrlichien sind durch Zecken übertragene Bakterien, die weiße Blutkörperchen (vor allem Lymphozyten und Monozyten) bei Hunden infizieren. Als Überträger gilt besonders die braune Hundezecke. 

 

Wie infiziert sich mein Hund mit Ehrlichiose?

Ehrlichien werden von einer bestimmten Zeckenart übertragen, der Braunen Hundezecke (siehe Bild). Diese Zecke war vormals nur im südlichen Europa zu finden. Durch vermehrte Reisen von Heimtieren kam es zur Verbreitung in den nördlichen Raum, so dass auch in bestimmten Teilen Deutschlands die Zecken mittlerweile heimisch ist. 

 

Wie bemerke ich eine Ehrlichiose bei meinem Hund?

In der ersten akuten Phase nach der Infektion kommt es zu

  • Abgeschlagenheit
  • Atemproblemen
  • gerötete Bindehäute
  • Fieber
  • Lymphknotenschwellung
  • Milzschwellung
  • Kleinen Haut- und Schleimhautblutungen
  • Nasenbluten
  • Erbrechen

Eine verminderte Zahl an Blutplättchen (zuständig für die Blutgerinnung) kann bei einer Blutuntersuchung festgestellt werden. Diese erste Phase dauert 1-3 Wochen an. Darauf folgt eine subklinische Phase, in der infizierte Hunde gesund erscheinen. Diese Phase kann Wochen bis Monate anhalten. 

Die chronische Ehrlichiose kann sehr unterschiedliche Symptome aufweisen, die scheinbar ohne Zusammenhang entstehen. Dazu gehören:

  • Schwäche
  • Abgeschlagenheit
  • Gewichtsverlust
  • Fieber
  • Lymphknotenschwellung
  • Milzschwellung
  • Wasseransammlungen in Hintergliedmaßen und des Hodensack
  • Blasse Schleimhäute
  • Erhöhte Blutungsneigung
  • Schleimig-eitriger Augen- und Nasenausfluss
  • Nasenbluten 
  • Blutiger Urin
  • Lungenentzündung
  • Nierenfunktionsstörung
  • Gelenkentzündungen
  • Muskelentzündungen
  • Augenveränderungen wie Entzündungen der Regenbogenhaut, Hornhauttrübung, Blutung ins Augeninnere, Netzhautblutungen, Blindheit
  • Bei Infektion des zentralen Nervensystems auch unwillkürliches Augenzucken, Hirnhautentzündung, Lähmungen, Krämpfe

Bei der chronischen Form sind meist nicht alle Symptome gleichzeitig vorhanden, was die Diagnose erschweren kann.

 

Wie kann Ehrlichiose beim Hund diagnostiziert werden?

Bei vorhandenem Aufenthalt im Risikogebiet und möglichen Zeckenbefalls, können erste Laboruntersuchungen durchaus hinweisend sein. Eine Bestätigung erfolgt dann meist durch Spezialuntersuchungen, die den Erreger direkt (mittel DNA-Nachweis) oder indirekt (über den Nachweis von Antikörpern) nachweisen können, sind jedoch erforderlich. Eine weitere Möglichkeit eine Ehrlichiose zu diagnostizieren, ist der Nachweis von infizierten weißen Blutkörperchen im Blutausstrich. 

Die Bestimmung des Antikörper Titer (indirekter Nachweis) kann frühestens vierzehn Tage nach erfolgter Infektion bestimmt werden. Manche Hunde zeigen erst nach achtundzwanzig Tagen einen Anstieg der Antikörper Titer. Ein erhöhter Titer kann auch nach erfolgter Behandlung bestehen bleiben und muss immer im Zusammenhang mit den aktuellen Symptomen betrachtet werden. 

 

 

Wie kann einer Infektion mit Ehrlichien vorgebeugt werden?

Ein effektiver Zeckenschutz ist die wichtigste Vorsorgemaßnahme. Hunde, sollten wenn möglich nicht in Risikogebiete verbracht werden. Vor allem in Risikogebieten ist ein dauerhafter Zeckenschutz essentiell. 

 

Wie kann die Ehrlichiose beim Hund behandelt werden?

Die Behandlung der Ehrlichiose beim Hund erfolgt durch verschiedene Medikamente, die die Vermehrung des Erregers hemmen oder ihn abtöten sollen. Dafür wird häufig das Antibiotikum Doxycyclin über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen verabreicht. Leider ist die Behandlung nicht in allen Fällen erfolgreich. Besonders bei chronischen Krankheitszuständen ist die Prognose für das Überleben meist ungünstig. Leider endet die Ehrlichiose für viele Hunde tödlich. 

Ob eine Ehrlichiose heilbar ist, hängt von vielen Faktoren ab. Ist ein Hund mit mehreren Mittelmeerkrankheiten gleichzeitig infiziert, sind die Chancen auf Heilung sehr gering. Eine vollständige Heilung der Ehrlichiose beim Hund bleibt mehr die Ausnahme als die Regel.

Nach der Diagnose müssen an Ehrlichiose erkrankte Hunde häufig untersucht werden. Nur durch regelmäßige Laborwertkontrollen (wichtig ist vor allem das großes Blutbild), können zum Beispiel entstehende Blutarmut und verminderte Abwehrstärke frühzeitig erkannt werden. Nur wenn Komplikationen der Erkrankung frühzeitig erkannt werden, besteht eine realistische Chance dem Patienten zu helfen. Ist es zum Beispiel in Folge verminderter Abwehrkräfte zu einer Blutvergiftung gekommen, kann es für eine Behandlung schon zu spät sein.