Wann zum Tierarzt bei Durchfall?

Nicht jeder Durchfall beim Hund bedarf der Hilfe eines Tierarztes. Doch in diesen Fällen sollten Sie zeitnah einen Tierarzt aufsuchen:

  • Welpen
  • Hunde mit weniger als 5kg Körpergewicht
  • Bei häufigen, wässrigen Durchfälle mit Anzeichen von Austrocknung
  • blutiger Durchfall
  • starke Bauchschmerzen, Koliken
  • Unruhe und das Unvermögen sich hinzulegen
  • der Hund wirkt apathisch
  • zusätzliches Erbrechen
  • der Hund mag nicht Fressen
  • zusätzliche Fieber (über 39,5°C)

 

Bis etwa zur 20. Lebenswoche können Durchfälle bei Welpen innerhalb von wenigen Stunden lebensgefährlich werden. Daher unbedingt immer am selben Tag zum Tierarzt gehen.

Kleine Hunde neigen bei Durchfall schnell zur Austrocknung. So kann es bei ihnen, ähnlich wie bei Welpen innerhalb von einigen Stunden zu lebensbedrohlichen Kreislaufstörungen kommen.

Austrocknung können Sie selber an einer trockenen Maulschleimhaut feststellen. Auch anhand einer aufgezogenen Hautfalte kann sich Austrocknung zeigen, wenn die Falte nicht richtig verstreicht. 

Bei blutigen Durchfällen sollte ein Hund innerhalb von 24 Stunden von einem Tierarzt behandelt werden. Bei einer derart stark geschädigten Darmschleimhaut, kann nicht nur Blut in den Darm übertreten sondern auch umgekehrt Darminhalt in das Blut - was eine Blutvergiftung verursachen kann. 

Gemeinsam mit Durchfall können starke Bauchschmerzen auf verschiedene Notfälle des Magen-Darm-Traktes hindeuten. Eine sofortige weiterführende Untersuchung durch einen Tierarzt ist in jedem Falle wichtig.

Das Unvermögen sich hinzulegen deuten auf starke Bauchschmerzen oder Nervosität hin. Bringen Sie Ihren Hund in jedem Fall noch am selben Tag zum Tierarzt. 

Sobald das Allgemeinbefinden des Hundes beeinträchtigt ist, sollte von einem fortgeschrittenen Kreislaufproblem ausgegangen werden. Suchen Sie bitte unmittelbar einen Tierarzt auf!

Wenn Durchfall durch Erbrechen verkompliziert wird, kann der betroffene Hund seinen Flüssigkeitshaushalt in der Regel nicht mehr regulieren. Zusätzliche Salzverluste durch das Erbrechen können den Körper zusätzlich schwächen. Suchen Sie bitte noch am selben Tag einen Tierarzt auf. 

Eine gewisse Reduktion der Futteraufnahme bei Durchfallerkrankungen ist normal. der Hund sollte allerdings die Nahrung nicht komplett verweigern. Bieten Sie ihm besonders schmackhafte Nahrung an, wenn auch diese verschmäht wird sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.

Fieber im Zusammenhang mit Durchfällen muss immer als Anzeichen einer systematischen Infektion gewertet werden. Das heißt Ihr Hund hat eigentlich noch mehr Probleme, als nur den Durchfall. Um die Schwere dieser Problematik abzuschätzen empfiehlt es sich den Tierarzt noch am selben Tag aufzusuchen.

Wenn Sie sich auf den Weg zum Tierarzt machen, dann bringen Sie bitte eine Kotprobe mit. 

Auch bei sogenannten chronischen Durchfällen, die länger als zwei Wochen andauern oder immer wieder auftreten sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Dies kann sollte in der regulären Sprechstunde geschehen, damit der Tierarzt ausreichend Zeit für Ihren Hund hat. In vielen Fällen ist eine weiterführende Diagnostik in Form von Blutuntersuchungen, Kotuntersuchung, Röntgen und/oder Ultraschall notwendig. 

 

Erste Hilfe bei Durchfall

Sicherlich empfiehlt jeder Tierarzt zur Behandlung von Durchfällen etwas anderes. Es ist wichtig die eigentliche Ursache eines Durchfalls zu behandeln. Soweit man diese jedoch nicht kennt, kann man dem Hund wie folgt erst einmal zu helfen versuchen:

  • nicht nüchtern lassen
    • Die obere Darmschleimhaut wird durch die Nahrung ernährt. Daher sollte in kleinen Mengen hochverdauliches "Futter" angeboten werden. Solch ein Futter für die Darmschleimhaut ist zum Beispiel die morosche Karottensuppe.
  • Wasser anreichern
    • Zum Ausgleich von Elektrolytverlusten können Sie 500ml Wasser eine Prise Salz und etwas Traubenzucker beimischen. 
  • kochen Sie eine Suppe
    • Wenn Sie noch Möhren im Hause haben, dann sollten Sie die morosche Karottensuppe kochen. Diese wirkt sowohl bei Menschen als auch bei Hunden und Katzen mit Durchfall und Blähungen Wunder. 
  • gute Darmbakterien fördern
    • Unterstützen Sie eine gesunde Darmflora zum Beispiel mit etwas Joghurt, einem geriebenen Apfel oder geschroteten Leinsamen.
  • Schonkost
    • Füttern Sie gut verdauliches Futter zum Beispiel Reis, Nudeln oder Kartoffeln (bitte 10 Minuten länger kochen als für den eigenen Verzehr) mit gut durchgegartem Hühnchen, Hüttenkäse oder Fisch.